„Levada“ ist ein portugiesischer Ausdruck, welcher sich vom Wort „levar“ (tragen) ableitet und einen kleinen Kanal beschreibt. Dank der überall auf der Insel angelegten Wasserläufe kann
das Wasser aus dem niederschlagsreicheren Norden in den trockeneren Süden transportiert werden. Das Wasser muss gleichmäßig fließen, deshalb müssen die Levadas ständig gewartet werden. Alle Levadas sind auf einem Pfad namens Passeio da levada oder direkt auf der Kanalmauer begehbar. Was ursprünglich für die Arbeit der levandeiros wichtig war, erschuf ganz nebenbei ein Wanderparadies fernab des Autoverkehrs, an dem sich sowohl die Einheimischen als auch die Besucher der Insel besonders erfreuen.Die Geschichte der Levadas
Bereits im 16. Jahrhundert wurden die ersten Levadas angelegt. Ab 1650 wurde der Ausbau des Kanalnetzes verstärkt, um den Zuckerrohranbau und die Wassermühlen mit Wasser zu versorgen. Heute hat das Netz eine Länge von zirka 2500 Kilometern, von denen 40 Kilometer durch Tunnel führen. Bananenplantagen, Weinberge, Obstplantagen und
Gemüsegärten können so versorgt werden, auch Wasserkraftwerke werden auf diese Weise beliefert. Da die Levadas nicht über die Berge, sondern durch Tunnel führen, handelt es sich in den meisten Fällen um leichte Wanderungen, die den Besucher durch eine urwüchsige und märchenhaft anmutende Landschaft führen. Einige Levadas führen aber auch an steilen Hängen entlang, bieten damit atemberaubende Ausblicke, erfordern jedoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Kritische Stellen sind jedoch stets gesichert und man kommt jederzeit sicher voran, auch wenn einen nur ein paar Büsche vom Abgrund trennen. Jede Levada sieht anders aus, weshalb man sich vorher über Länge und Schwierigkeitsgrad informieren sollte, um Überraschungen zu vermeiden. Eine Levada folgt immer dem direktesten Weg, wodurch einige grandiose Brücken konstruiert wurden, die das Wasser über die Täler hinweg führen. Kreuzungen gibt es keine, was ein Verlaufen geradezu unmöglich macht. Da sich die Kanäle durch die Berge schlängeln, wird ihre Länge jedoch häufig unterschätzt.
Tipps für Wanderungen entlang der Levadas
Für genügend Wasser und Proviant sollte somit schon im Vorfelde gesorgt sein. Die Levadas führen zwar teils durch kleine Berg- und Fischerdörfer, genauso kann ein Wanderer jedoch auch schon einmal stundenlang auf sich allein gestellt sein, ganz ohne den Weg anderer Unternehmungslustiger zu kreuzen. Da das Wetter auf Madeira, besonders in den Bergregionen, ziemlich wechselhaft sein kann, dürfen sowohl Regenschutz als auch Sonnenhut und Sonnencreme nicht im Rucksack fehlen. Wasserfeste Schuhe mit Profilsohlen sorgen für Trittsicherheit und trockene Füße. Da viele der Levadas streckenweise durch Tunnel führen sollte auch an eine Taschenlampe gedacht werden. Auf der Insel gibt es mehrere Levada Touren mit unterschiedlichen Längen, in der Nähe von Funchal ist das z.B. bei Camara de Lobos die Levada dos Piornais. Weitere Touren um einige zu nennen sind:
- Levada do Caldeirão Verde
- Levada dos Cedros
- Levada do Furado
- Levada dos Tornos
- Levada do Moinho
- Levada Rabacal
- Levada da Serra Choupana
- Levada do Canical
- Levada do Rei
Empfehlenswert an dieser Stelle ist auch folgender Levada Wanderungen Plan: Madeira. Die schönsten Levada- und Bergwanderungen – 50 Touren (Rother Wanderführer)